Süß und golden. Das ASG zu Besuch in Prag.

09.02.2023, Politische Wissenschaften

Am frühen Montagmorgen versammelten sich 31 reisehungrige Oberstufenschüler:innen mit großem Gepäck vor der Schule, um mit dem Bus Richtung Prag aufzubrechen. Frau Kullick nutzte die Gelegenheit, Ihren Dienstantritt mit einer offiziellen Verabschiedung der Reisegruppe zu verbinden und wünschte uns erfahrungsreiche und fröhliche Tage. Dann ging es los. Trotz kalter Füße wegen der Wartezeit in den Morgenstunden, schien die Laune im Bus ungetrübt, so dass bereits beim ersten Stopp in Sachsen an der Raststätte die Musikbox zum Einsatz kam und ausgelassen getanzt wurde, während am Rande heitere Gruppenfotos mit Schneemännern entstanden. Nach der Ankunft im zentral gelegenen Hotel gegen Mittag verteilten sich die LKs Politik, Kunst und Deutsch in Kleingruppen auf ihre Zimmer. Diesmal allerdings nicht mit unterrichtsspezifischen Arbeitsaufträgen sondern, um das Gepäck in diversen Schränken zu verstauen bzw. sich “häuslich” einzurichten und vor dem Stadtspaziergang am Nachmittag ein wenig auszuruhen und aufzuhübschen. Bei schönstem Winterwetter durchstreifte die Gruppe dann gemeinsam mit Frau Seckel, Frau Busch und Herrn Kauffmann die abendliche Prager Altstadt, vorbei an der Teynkirche mit den charakteristischen Türmen, am Rathaus und der berühmten astronomischen Uhr entlang bis zur Karlsbrücke an der Moldau mit fantastischem Blick auf den berühmten Hradschin. Die Stadt zeigte sich bereits am ersten Tag von ihrer schönsten Seite und die abendliche Kulisse bot Anlass für zahlreiche Fotomotive.
Am Dienstag besuchten wir nach dem Frühstück das historische jüdische Viertel mit dem jüdischen Museum und erfuhren dank professioneller Führung viel über die jüdische Geschichte und Tradition u.a. auf dem alten jüdischen Friedhof aus dem 15. Jahrhundert. Beeindruckend und zutiefst bedrückend zugleich waren in der Pinkas Synagoge, die inzwischen als Gedenkstätte für die Opfer der Schoah dient, die Namen von fast 78.000 tschechisch-slowakischen Menschen an den Wänden – alphabetisch geordnet nach Familien und Orten. Sie alle wurden während des Holocaust ermordet. Den Kunstinteressierten bot später besonders die spanische Synagoge im maurischen Stil architektonischen Reiz und viel Detailreichtum fürs Auge. Nach einer kleinen Ruhepause im Hotel führte uns Herr Kauffmann am Nachmittag zu einem eindrucksvollen Schauplatz der Prager Geschichte – dem Nationaldenkmal zu Ehren der Fallschirmspringer, die im Jahr 1942 am Attentat auf den sogenannten “Reichsprotektor” Heydrich beteiligt waren. Sie hielten sich tagelang in der unterirdischen Krypta einer Barockkirche versteckt, bevor sie verraten wurden und alle nach einem aussichtslosem Kampf mit den SS-Truppen starben und später zu Nationalhelden wurden. Ein authentischer Ort tschechischer Weltkriegsgeschichte mit großer Bedeutung für die Bevölkerung. Zurück zum Hotel ging es danach wieder zu Fuß, bei prachtvoller Abendbeleuchtung immer entlang der Moldau. Natürlich gab es neben dem anspruchsvollen Programm auch Gelegenheit für persönliches Vergnügen. So wurden u.a. verschiedene Shoppingcenter, Imbisse, Cafés und Verkehrsmittel in Prag getestet. Vor allem E-Scooter erfreuten sich in der Gruppe offenbar großer Beliebtheit und auch einige Uber wurden gesichtet. Laserschwerter kamen zum Einsatz, Tauben wurden aus dem Rinnstein gerettet und einige Fast-Erwachsene erlagen dem Sog einer Indoor-Kinderrutsche. Die kulinarische Versorgung auf den Zimmern schien dank nah gelegener Supermärkte zum Glück auch gesichert.
Der Mittwoch stand zunächst ganz im Zeichen der größten Prager Attraktion: dem Burgberg mit dem historischen Viertel (Hradschin). Leider blieb uns der Zutritt zum Veitsdom aufgrund einer Sonderveranstaltung verwehrt, so konnten wir das imposante gotischen Bauwerk nur von außen bestaunen. Viele hatten sich vom Aufenthalt in Innenräumen des Burggeländes auch einen kurzen Moment des Aufwärmens erhofft, denn die Januarkälte zog gewaltig in die Glieder. Die Müdigkeit tat bei einigen ihr Übriges. Doch zwischen den Burgmauern ließen sich außer historischer Schätze kaum beheizte Räumlichkeiten finden. So wirkte unsere Reisegruppe beim Stopp in einem Café kurz vorm “goldenen Gässchen” – mit Heissgetränken und in Decken eingewickelt – auch eher wie eine Seniorenabordnung. Im Folterkeller kam dann bei einigen das geschichtliche Interesse zurück und auch der Blick über die Stadt war gewaltig und diente so manchem für Fotomotive, die später eifrig auf Social-Media Kanälen geteilt wurden. Am Nachmittag trennten sich die Wege der Kurse. Während Herr Kauffmann mit dem Politik-Kurs das Nationalmuseum am Wenzelsplatz ansteuerte, um die tschechische Geschichte besser zu verstehen und die unmittelbar bevorstehende Präsidentschaftswahl näher zu beleuchten, besuchten die LKs Kunst und Deu gemeinsam das DOX (Museum für zeitgenössische Kunst), bevor es auf den Spuren von Kafka noch einen Stadtspaziergang mit Referaten an biografisch prägnanten Orten im Anschluss gab. Ein anstrengender Tag mit viel Input und zahlreichen kalten Füßen. Am letzten Tag in Prag besuchten wir das Museum der Sinne. Anschließend konnte jede(r) individuell noch einmal seine persönlichen Lieblingsorte aufsuchen oder neue interessante Plätze in der Stadt entdecken, die davon wahrlich viel zu bieten hat. Am Abend gab es Gelegenheit auf einer privaten Schiffsfahrt auf der Moldau als Gruppe die Reise mit Buffet und Weitblick gemeinsam ausklingen zu lassen. An Deck wurde ausgelassen getanzt und letztmalig der tolle Blick über die Stadt ausgekostet. Am Freitag suchten alle nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel und der persönlichen und herzlichen Verabschiedung vom Personal in den Zimmern ihre Habseligkeiten und einige textile Neuanschaffungen zusammen, bevor es etwas wehmütig zurück zum Bus und Richtung Berlin ging. Nach einer intensiven, bunten und ereignisreichen Woche freuten sich alle auf die Winterferien, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten und etwas Schlaf nachzuholen.

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